Wenn es Montagmorgen regnet
Eigentlich solltest Du jetzt etwas schreiben und sowieso keinen Satz mit „Eigentlich“ starten. Da sitzt Du entspannt an Deiner Schreibmaschine… *hust* Macbook… *ähämm* Laptop und grübelst über den Blog: Schon länger nichts mehr veröffentlicht. Auf dem Desktop verwahrlosen diverse Texte in gleichgültiger Thematik, denn es interessiert sowieso keinen Schwanz was Du schreibst.
Tipps & Tricks, wie immer gern gesehen und wenigstens für Mutti etwas Besonderes. Heute ist Montag und es regnet. Am Montag willst Du keinen Tipp. Montagsmelancholie mag es ungestört und ruhig. An der Fensterscheibe sammeln sich die Wassertropfen, spiegeln die Vielfalt der letzten Zeit wieder und reiben Dir das Chaos regelrecht unter die Nase.
Jetzt stell einfach irgendetwas online, Google mag das und vergiss nicht die Schlagwörter! – Die hast Du bisher noch gar nicht genutzt. Memo an mich selbst: „YT Tutorial zum Thema Schlagwörter gucken!“ Steht auch schon 100x in meinem Notizbuch. In der Regel schreibe ich eher friedlich. Gewalt ist keine Lösung und welche Worte schlagen mehr Trefferpunkte? Gibt es Waffen zum Aufrüsten? Ohne Weltkarte gehe ich keinen Schritt weiter. Ich glaube, hier war ich schonmal.
Ok, spontan losschreiben hilft. Du wirst Dich schon nicht verlaufen. *Ping* Facebook meldet sich. Dummkopf mach das aus! Finde jetzt Dein Thema, Du hast genug erlebt um es zu Papier zu bringen. Schreib etwas über das Konzert vor letzter Woche, oder über das mega Shootingweekend von Donnerstag auf Freitag. Dazu ein paar Tipps & Tricks, das wird schon. Hauptsache pädagogisch wertvoll.
Coole Überschrift ausdenken & einfügen
In diesem Text geht es um Einleitungen und die Tatsache, dass es dem Leser einiges an Interpretation nimmt, am Anfang eines Artikels bereits das Ergebnis zu nennen. Geht es darum mir zu sagen worum es geht, oder will der Autor damit auf Nummer Sicher gehen? Nicht dass Du mich noch falsch verstehst. Also sage ich Dir hiermit: Es geht um Meer und Schönheiten im weißen Sand, es geht um Hamburger Möwen, die auf gebackene Caprese-Bagels scharf sind. Tagsüber geht es um Make-up Mädchen in kurzen Röcken und nachts singt Miss Sophy vor Deiner Kamera.
Ist doch klar: Es geht immer um etwas! Am Anfang kannst Du die drei Worte „Es geht um“ streichen und direkt im Thema anfangen. Probier’s aus, lege Deine Erklärbär-Einleitung unter Deinen Text und verabschiede Dich damit. Am Ende freue ich mich, zu erfahren worum es Dir genau geht. Liebe Grüße und eine dicke Umarmung geben Deinem Leser Geborgenheit und lösen offene Fragen.
So schnell bekommt man 400 Wörter aufs Papier. Du bist genial, weiter so. Dreihundert Worte sollte Dein Blog-Artikel schon haben, sonst ist es zu wenig und wirkt nur so dahin geschrieben. Heißt es jetzt Wörter oder Worte? Das bringt ein Durcheinander.
Und wieder schreibst Du nur über das Schreiben, benennst das offensichtliche und sogar der Montags-Schweinehund langweilt sich. Über welches Thema Du schreibst, ist fettig wie eine Weißwurst am Abend. Die Haut muss runter und die Ente bleibt draußen. Du hast viel mehr erlebt, als Du aufschreiben kannst, gestern noch was Neues gelesen und morgen kommt Dienstag und alles ist Vergangenheit.
Heute scheint die Sonne eher grau hinter den Wolken, der Alltag bleibt bunt. Als Belohnung wartet gleich die Gitarre auf mich und ein Häkchen bei „-Irgendwas schreiben und veröffentlichen“. Das Gedudel bringt den roten Faden, denn Musik verbindet alle und Du wirst jedes Mal ein bisschen besser.
In diesem Song geht es um viel zu viel. Es geht darum spontan Mutig zu sein und sich vom Wirrwarr nicht verwirren zu lassen. Kreatives Schreiben aus dem Bauch heraus, denn eines ist sicher: Mit dem Regen kommen die Flamingos.
Wenn Du jemanden kennst, der mal wieder einen Blogartikel schreiben sollte, schicke ihm diesen Text und er wird etwas Besseres schreiben. Manchmal ist ein Arschtritt genau das Richtige, denn es interessiert doch ein paar Schwänze, was Du schreibst.
Ein Hoch auf Flamingo-Vielfalt und in diesem Sinne: Wer bewegt Dich? Was willst Du lesen? Warum folgst Du mir?
Bis bald,
Deine Anna
Texte Anna Haake & Foto Karmatik Photography